Maximilian Kaiser- Ab jetzt wird alles anders!


Leseprobe:

...Ein weiterer Blitz und ein wild tobender Donner ließ sie erneut zusammenfahren. Es blitzte und donnerte so kurz aufeinander- das Gewitter schien direkt über ihnen zu sein.

"Unheimlich!", flüsterte Max.

"Glaubt ihr an Gespenster? Vielleicht spukt es ja hier?", fragte Kai mit zitternder Stimme.

"Jetzt fang bloß nicht an, durchzudrehen!", forderte Frank sie auf. "Hier unten kommen wir nicht weiter! Lasst uns erst mal in den anderen Geschossen nachsehen! Vielleicht finden wir später eine Lösung."

So liefen sie nach oben auf den Dachboden und hofften, hier einen Zugang zu finden.

Das Gewitter tobte jetzt unmittelbar in der Nähe, wenn nicht sogar direkt über ihnen. Die Donner waren ohrenbetäubend laut und die Blitze unbeschreiblich grell.  Frank holte ein Seil aus dem Rucksack und knotete es um einen schweren Dachbalken. Das andere Ende band er sich selbst um.

"Was soll denn das werden?"

"Typisch Frau! Ich wollte mit Max und dir ein bisschen Seilspringen üben!"

Nicole sah ihn streng an.

"Schon gut! Ich will mal nachschauen, ob wir über das Dach in die Türme kommen, vielleicht gibt es ja da eine Möglichkeit, hinein zu kommen!" Frank wollte das Dachfenster öffnen, als Nicole ihn zurückhielt.

"Haben sie dich als Kind vielleicht mit dem Klammerbeutel gepudert? Du magst vielleicht ein guter Camper sein, aber vom Anseilen scheinst du nicht die geringste Ahnung zu haben. Nur Lebensmüde würden bei so einem Wetter mit so einer schlechten Sicherung auf dem Dach herum spazieren!"

"Ach ja, du Klugschwätzerin? Hast du vielleicht eine bessere Idee?", sagte Frank und verschwand, ohne eine Antwort abzuwarten, durch die Dachluke in der Dunkelheit. Die Zurückgebliebenen hielten den Atem an.

"Hoffentlich geschieht ihm nichts!" Max machte sich große Sorgen.


Frank indessen wurde es richtig mulmig. Er balancierte auf dem schmalen, nassen Dachfirst, nur von dem Seil gesichert und bereute es bereits, seinen Dickkopf durchgesetzt zu haben. Der Regen peitschte ihm ins Gesicht. Um ihn herum war es absolut finster. Dann aus heiterem Himmel wieder ein greller Blitz, der für eine kurze Zeit die ganze Gegend in ein grelles, milchigweißes Licht tauchte und Frank zeigte, wie hoch er wirklich war. Unmittelbar auf den Blitz folgte ein ohrenbetäubender Donner. Es musste ganz in der Nähe eingeschlagen haben. Frank hatte jetzt wirklich Angst! Er traute sich aber auch nicht, zurück zu gehen. Sein Stolz trieb ihn voran. er wollte sein Gesicht nicht verlieren. ...